Meine erste Wurst

Wenn ich ein Tier töten müsste, um Fleisch zu essen, wäre ich mit hundertprozentiger Sicherheit Vegetarierin. Manchmal finde ich auch Fleischschneiden ganz schrecklich. Als ich am letztjährigen Foodfestival «Mampf» einen Metzger gesehen habe, wie er live wurstete und die Würste danach gleich grillierte, packte mich doch die Neugierde, und seither stand einmal selber Würste machen auf meiner Bucket-Liste.

Da kam mir der Anruf von Emely alias Matthias Kallen gerade recht. Er ist eigentlich DJ, aber jetzt unter die Wurster gegangen. Mit seinem langjährigen Freund Pesche Hofer, der mit seiner Frau das Restaurant Dentenberg oberhalb von Gümligen in der fünfte Generation führt, hat er seit gut einem Jahr das Projekt namens «Morewurster».

 

Wer die beiden sieht, würde jetzt nicht gerade an zwei Wurster denken. Pesche packt zwei Kilogramm Schweinshals aus, die er in Stücke schneidet und durch den Fleischwolf dreht. Und Kallen hackt Zwiebeln und brät sie an. Nachdem die Fleischmasse gemischt und gewürzt ist, geben mir die zwei Männer einen Küchenschurz und erläutern, wie ich den Darm handhaben muss, damit die Wurst dann auch eine Gattung macht. So haben wir Chiliwürste gemacht:

Doch ein bisschen stolz kehrte ich in die Redaktion zurück, und den Ruf als Veganerin bin ich wohl nun definitiv los. Abends brachte ich an eine Sitzung die Chiliwürste mit. Wir liessen sie nur kurz auf dem Grill, und das Urteil der Testesser war: sehr lecker, super.

Nicht nur im Restaurant Dentenberg gibt es die Wurst: Auch im Bärenhöfli und im Landhaus in Liebefeld wird sie aufgetischt, montags in der Berner Rathausgasse beim Les Amis und ab August bei Suresh in der Matte.

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