1000 Scotch Eggs oder: 10 Orte für Foodies in Edinburgh
Wie immer, wenn ich mal richtig verregnet werde, träume ich von Schottland. Obwohl die Schotten sich zurzeit weniger mit dem Wetter beschäftigen denn mit zahlreichen Festivals, die in der Hauptstadt über die Bühne gehen (zurzeit etwa das Filmestival). So viel Kultur macht hungrig, denke ich. Und auch wenn ihr das vielleicht nicht glaubt, aber wenn man etwas gut kann dieser Stadt, ist es futtern. 10 (völlig willkürlich ausgewählte) Tipps für Foodies in Edinburgh respektive Antworten auf die Frage: Was tun, wenn der Bauch knurrt?
1. Essen? Ach was! Ich will trinken! Ja, vielleicht ist das die richtige Devise. In der abgefahrenen Bar Hoot The Redeemer in der Neustadt kann man beides. Für crazy Drinks ist gesorgt und für Glace auch: Dieser lustige Automat spuckt Icecream for adults aus. Was das genau ist? Ausprobieren!
2. Sich den Bauch vollschlagen am Stockbridge Market (und dann am Water of Leith spazieren gehen): Der Spaziergang durch die georgianische Neustadt, wo zum Beispiel Robert Louis Stevenson («Dr. Jekyll and Mr. Hyde») aufgewachsen ist, dauert nicht lang, und wenn man die Bühne sozusagen durch den Hinterausgang verlässt, sprich zum Beispiel die Dundas Street hinuntergeht und dann links abbiegt, gelangt man zum Stockbridge Market. Ein Schlaraffenland, aus dem man kaum wieder herausfindet, obwohl es doch so klein ist. Haltet Ausschau nach der Marshmallow Lady! Und natürlich den Scotch Eggs.

Es scheint Tausende zu geben! Den Verdauungsspaziergang macht man am Water of Leith, einem zauberhaften Weg entlang des Leith. Geht man immer weiter, landet man irgendwann am Meer.
3. In Stockbridge lässt es sich sowieso gut trinken leben. Bei den Good Brothers ass ich einen so guten Teller voller Pasta, dass ich vergessen habe, was es eigentlich war. Überhaupt geht es auch dort eher ums Trinken: Die Weinbar verleitet einen dazu, dort zu versumpfen (den orangen Wein könnt ihr euch allerdings sparen).

Im Bluebird Café.
4. Kaffee trinken und Muffins essen. Irgendwo. Am liebsten aber fast im Bluebird Café, einem winzigen Ort, der ein bisschen Nashville nach Edinburgh bringt.
5. Sich Haggis reinziehen: Das schottische Nationalgericht Haggis besteht aus Innereien, die in einen Schafmagen gewurstelt wurden. Vielleicht am besten (weil am ansehnlichsten verpackt!) schmeckt es im Stac Polly, einem schottischen Restaurant in der Neustadt. Nationaldichter Robert Burns hat eine Ode an den Haggis («Address to the Haggis») geschrieben. Als er sich gerade einmal nicht mit Clarinda (siehe Burns-Gedichte lesen im Clarinda’s) vergnügte.
6. Burns-Gedichte lesen im Clarinda’s: Burns’ vielleicht berühmtestes Gedicht neben «Auld Lang Syne», «Ae Fond Kiss», hat er einer Mrs Agnes Maclehose gewidmet, mit der er sowohl eine Affäre hatte als auch einen regen Briefwechsel betrieb (die Pseudonyme: Clarinda und Sylvander). Im Clarinda’s an der Royal Mile gibt es nebst Tee und einer Menge Chichi ein riiiiiesiges Kuchenbuffet. Wenn nicht hier, wo dann Burns-Gedichte lesen?

7. Noch einmal Kaffee trinken, und zwar im Elephant House: Vielleicht schreibt ihr ja auch gleich einen Roman? Wie Harry Potters Schöpferin. Der Zauberlehrling ist allgegenwärtig in Edinburgh, doch am zauberhaftesten weht sein Geist wohl in einem Café in der Altstadt: Im Elephant House hat J. K. Rowling, mittlerweile millionenschwere Autorin, ihre magischen Bücher geschrieben. Weil die Heizung in ihrer Wohnung nicht funktionierte, und den Kaffee soll sie extra langsam getrunken haben, weil sie sich keinen zweiten leisten konnte. Für das Niederschreiben des Finales der Potter-Romane zog sie sich dann in eine Suite des Balmoral-Hotels ein paar Strassen weiter zurück.
8. Delikatessen kaufen im Valvona & Crolla: Edinburghs ältester Delikatessenladen hat einfach alle (italienischen) Goodies: Antipasti, Olivenöl, Pasta, Wein.

Crazy: Spinatkuchen mit Blueberries.
9. Crazy Kuchen essen im Café Marlayne. Dort kann man auch prima Hipster gucken. Die sind in Edinburgh angenehmer als in Bern, weil unauffällig. Aber darum geht es ja auch nicht, sondern um diesen lustigen Spinatkuchen. Hat so halb geschmeckt. Aber die Idee zählt.
10. Gutmensch sein, und zwar im ältesten vegetarischen Restaurant im Vereinigten Königreich: Henderson’s ist das Pendant zu Hiltl in der Schweiz. Einmal (richtig gut!) dort essen, und man hat das Gefühl, super gesund zu leben.
Weitere Tipps zu Edinburgh hier. Und, weil das ja auch dazu passt: Wandern in Schottland hier. Und ganzjährlich natürlich die famosen Whiskytipps unseres Experten, ab morgen Donnerstag sogar mit Quiz!
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