4000 geile Eier
Das Wanderrestaurant «Geile Eier» hat just auf Ostern ein Kochbuch für Eggs Benedict herausgegeben. Dieses wurde grösstenteils durch Crowdfunding finanziert, und laut den Machern seien aus den Rezepten mathematisch 4000 Varianten von Eggs Benedict möglich. Die Initianten Bettina und Christian Hirsig mit ihrem Schwager Stefan starteten das Wanderrestaurant im Jahr 2014, hatten grossen Erfolg und expandierten auch in andere Schweizer Städte.
Netterweise haben die drei sympathischen Berner dem Foodblog ein Vorabexemplar des Kochbuchs zukommen lassen, und ich kaufte für zwei Varianten ein: «Fjord» mit Spinat und Lachsforelle. Und «Aspargus» mit Spargeln und Rohschinken. Mit den Einkäufen daheim angekommen, posaunte ich vor meinem Lieblingsmenschen, was wir für ein tolles Abendessen haben werden. Doch zu früh gefreut: Die Hauptingredienz habe ich vergessen, die Eier.

Also gab es am nächsten Tag einen neuen Versuch, mit meiner Ex-Mitbewohnerin, die Vegetarierin ist. Wir machten uns hinters Kochen, bereiteten zunächst Spinat und Spargeln vor. Nicht nur das Toppings beschreibt das Buch, sondern auch jede Sauce und wie man die Brötchen selber macht. Wir waren bequem und nahmen einfach je eine Scheibe Vollkornbrot. Die Preiselbeeren habe ich in meiner Migros nirgends gefunden, wie auch die kalt geräucherte Lachsforelle nicht. Ersetzt habe ich es mit einer Stachelbeermarmelade, hand-made von meiner Mutter, und einer geräucherten Forelle.
Dann das Highlight, die Eier zu pochieren. Die drei Hirsigs verraten gleich auf den ersten Seiten, was der Trick dabei ist: die Eier schlägt man zuerst für eine Viertelstunde ins Essigbad. Währenddessen einen Topf mit 2/3 Wasser füllen, aufkochen, danach gründlich salzen, Hitze zurückstellen, damit es nicht mehr kocht, mit einer Kelle einen Strudel machen und die Eier inklusive Essig möglichst nahe an der Wasseroberfläche in den Topf gleiten lassen. Nach 3 Minuten und 30 Sekunden sind sie fertig, was ich leider verpasste. Nur noch ganz knapp flüssig waren sie, aber ab jetzt übe ich das Pochieren, und so kommt es beim nächsten Mal noch besser. Denn: Es war wirklich sehr lecker, auch als Abendessen.
Vernissage: Am 12. April im Restaurant Lokal, Breitenrain, ab 17.30 Uhr. Buch isthier bestellbar, Lieferung vor Ostern.
Rezepte:
Zutaten für «Fjord»

8 pochierte Schweizer Eier
300 g frischer Blattspinat
1 kleine Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Butter zum Andünsten
Salz und Pfeffer
2 Ruchbrötchen
1 EL Preiselbeeren aus dem Glas
120 g Salat
320 g kalt geräucherte Lachsforelle
8 EL Meerrettichschaum
etwas Belper Knolle
Zubereitung
1. Spinat waschen und rüsten. Zwiebel und Knoblauch fein schneiden und in Butter andünsten, Spinat kurz mitdünsten, abschmecken.
2. Ruchbrötchen horizontal halbieren, Deckel und Unterseiten toasten.
3. Brötchenhälften mit Preiselbeeren bestreichen.
4. Warmen Spinat etwas abtropfen lassen und vogelnestartig auf den Brötchenhälften anrichten.
5. Etwas Salat mit wenig Salatsauce mischen und um Brötchenhälften herum auf Teller verteilen.
6. Lachsforelle um den Spinat legen.
7. Pochierte Eier vorsichtig ins Spinatnest legen und Meerrettichschaum über die Eier geben.
8. Übers ganze Gericht etwas Belper Knolle hobeln.
Zutaten für «Aspargus»
8 pochierte Schweizer Eier
4 Brioches
1 Bund (500 g) grüne
Spargeln
Butter zum Andünsten
120 g Salat
12 Scheiben Rohschinken
8 EL Bärlauch-Hollandaise
etwas Belper Knolle
frischer Bärlauch
zur Deko
Zubereitung
1. Brioches horizontal halbieren, Unterseiten toasten und auf Teller legen. Deckel als Beilage verwenden.
2. Spargeln unten anschneiden, je nach Dicke im unteren Drittel schälen. In Salzwasser blanchieren, danach sofort in Eiswasser abkühlen.
3. Butter in Pfanne erhitzen und Spargeln darin schwenken, bis sie wieder heiss sind. Danach Spargeln auf Briochehälften legen.
4. Etwas Salat mit wenig Salatsauce mischen und um Briochehälften herum auf Teller verteilen.
5. Rohschinken auf Spargeln anrichten.
6. Pochierte Eier auf Rohschinken legen und Bärlauch-Hollandaise über die Eier geben.
7. Übers ganze Gericht etwas Belper Knolle hobeln und mit Bärlauch dekorieren.
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