Berner Köchinnen: Hacktätschli

Wer das ganze «Berner Kochbuch» nachkocht (also in Etappen, nicht alles auf einmal), verfolgt natürlich ein Ziel. Meines: Am Ende des Projekts möchte ich besser kochen können. Und vor allem spontaner. Ich möchte in der Lage sein, ein paar auf den ersten Blick zufällige Nahrungsmittel in einen Topf zu werfen und am Ende etwas Herausragendes auf den Tisch zu stellen.
Dank dem Hacktätschli-Rezept bin ich meinem Ziel schon wenige Wochen nach Projektstart näher gerückt. In der Küche lagerten Lebensmittelreste, mit denen ich nichts anzufangen wusste. Plötzlich fügen sich Hackfleisch, angeschnittene Zwiebel und altes Brot vor dem inneren Auge zusammen zu, genau: Hacktätschli!
Das Kochbuch lieferte die Anleitung: Alle Zutaten in eine Schüssel werfen, das Brot etwas befeuchten, würzen – und dann rein mit den Fingern und gut durchkneten. Weil noch ein einzelnes Ei rumlag, warf ich das auch noch dazu. Etwas mehr Protein schadet bestimmt nie. Dann formte ich kleine Kugeln, drückte sie platt und liess sie im Öl brutzeln. Die Hacktätschli mundeten ausgezeichnet und wurden sogleich ins Repertoire aufgenommen. Wenn es immer so einfach wäre!

(Catoon: Max Spring)
Kohlchips, Sushi, Quinoa-Chia-Samen-Salat – manchmal wissen wir vor lauter Trend-Kochbüchern gar nicht mehr, wie man richtig kocht. Dem wollen wir entgegenwirken: Wir, «Magazin»-Redaktorinnen Stefanie Christ und Nina Kobelt, arbeiten uns als «Berner Köchinnen» durch das «Berner Kochbuch». Will heissen: Wir kochen JEDES einzelne Rezept aus der letzten Auflage des Basiswerks, herausgegeben vom Schulamt der Stadt Bern im Jahr 1996. Dazu gehört auch Kalbshirn.
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