Berner Köchinnen: Jetzt stapeln wir hoch
Auf Französisch heissen sie Cuisses-dames, Damenschenkel, im Jura manchmal Pieds de Chèvre, Ziegenfüsse, was ihrem Aussehen vielleicht näher kommt als die irreführend zärtliche Bezeichnung Schenkeli der Deutschschweizer. Früher nahm man das Gebäck ja auch schon mal aufs Feld mit. Heute sind Schenkeli nur ein Fasnachtsgebäck, schade: Sie sind schnell gemacht und sind so was wie ein frittierter Traum – wenn sie frisch sind.
Der Weg zum Schenkeli-Glück ist kurz: Er führt über 125 g Butter, 250 g Zucker, 1 Prise Salz, 3 Eier, 1 Zitronenschale, 500 g Mehl, 1 Messerspitze Backpulver; den Teig kühlt man am besten über Nacht, eine Stunde reicht aber auch. Das Bad in einer normalen Pfanne ziehen die Schenkeli demjenigen in der Fritteuse vor, glaube ich. Sie werden luftig und sehen aus wie, na ja, Geissfüsse. Aber man muss ja nicht hinschauen. Jedenfalls: Mir kann die Fastenzeit gestohlen bleiben, meinen Gästen serviere ich künftig Schenkeli zum Kaffee, ja, vielleicht für immer! Also, sicher bis Ostern.

(Cartoon: Max Spring)
Kohlchips, Sushi, Quinoa-Chia-Samen-Salat – manchmal wissen wir vor lauter Trend-Kochbüchern gar nicht mehr, wie man richtig kocht. Dem wollen wir entgegenwirken: Wir, «Magazin»-Redaktorinnen Stefanie Christ und Nina Kobelt, arbeiten uns als «Berner Köchinnen» durch das «Berner Kochbuch». Will heissen: Wir kochen JEDES einzelne Rezept aus der letzten Auflage des Basiswerks, herausgegeben vom Schulamt der Stadt Bern im Jahr 1996. Dazu gehört auch Kalbshirn.
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