Dita-von-Teese-Moment mit Apfelmus

Ich reisse ja das Maul nicht mehr so weit auf (das hatte ich bei den Waffeln getan, und zwar nicht, um sie mir in den Mund zu stopfen, sondern bevor ich sie zerstört vermasselt gebacken hatte). Trotzdem erlaube ich mir den scheuen Gedanken: Apfelmus machen ist jetzt wirklich das Bubieinfachste überhaupt. Zumal ich in einem Haushalt aufgewachsen bin, in dem man eher ohne Znacht ins Bett gegangen wäre, als Büchsenapfelmus zu essen.

Natürlich nehme ich für meines aus dem „Berner Kochbuch“ Berner Rosen aus dem Garten – ich mag es halt, wenn alles stimmt. Keine Ahnung, ob sich die alte Sorte dafür eignet, darüber schweigt sich das Buch aus. Ich schäle sie, auch wenn das nicht vorgesehen ist, aber ich bin zu faul, um die gekochten Äpfel dann durchs Sieb zu streichen, lieber vorher schon fein machen: Mit dem Stabmixer. Die Zutaten sind 1 Kilogramm Äpfel, 1 Tasse Wasser und 3-4 Löffel Zucker. Letzteren lasse ich übrigens weg, ich will ja keinen Zuckerschock, und ersetze ihn mit Honig. Wenig Honig.

Ich esse mit zwei Männern an diesem Tag – sie ziehen sich eine Blutwurst rein. Mit Kartoffeln, Sauerkraut und meinem Apfelmus, das ich in Martini-Gläser gefüllt habe. Sieht hübsch aus. Und ist wirklich gut geworden, so gut, dass ich mir kurz den Dita-von-Teese-Move überlege: Die Burlesque-Tänzerin räkelte sich früher gerne in übergrossen Cocktailgläsern. Das würde lächerlich aussehen in Apfelmus, schon klar, aber so ein Bad in gekochten Äpfeln klingt schon verlockend. Schälen würd ich sie dann allerdings nicht. Sonst werden wir nie fertig mit diesem Kochbuch.

 

 

 

Kommentarfunktion deaktiviert.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.