Belpstrasse for Foodies
Es gibt schönere Strassen in Bern als die Belpstrasse.
Aber es gibt kaum Wege, ja, was sagen wir, Alleen, die einem so sehr den Eindruck vermitteln, man sei irgendwo im Süden – weil Beiz um Beiz folgt. Es gibt gutes, unkompliziertes Essen an der Belpstrasse, die sich still und heimlich zur Gastromeile gemausert hat. Einfach so.
Da sind der Pizza-Take-away La Stella, das Atlantico, das Restaurant Frohegg und seit Mitte September die Bierzzeria. Die Eiger Brasserie, und das R.O.M.I. Republic of Mediterranean Ingredients.
Glaubt ihr nicht? Diese Lokale liegen alle innerhalb von 300 Metern:

Das R.O.M.I. an der Belpstrasse 28 setzt auf biologische Zutaten und mediterranes Essen. Auf dem Menü steht beispielsweise „Selbstbräuner“, eine Karotten-Orangen-Suppe mit Kernen und Sprossen (9.20 Franken) oder Salat, bei dem man bei der kleinen Portion (ab 13.50 Franken) satt wird. Die Desserts kommen aus dem Marzili, die Pommes sind handgeschnitten, das Ketchup selbst gemacht, die Falafel toll gewürzt, und ja, dem R.O.M.I. gelingt sogar ein Experimente wie Rote-Linsen-Kroketten.

Mitte September eröffneten Michelangelo Bucolo, Elina Knutti und Antonio Carè die Bierzzeria an der Belpstrasse 34. Ihr Konzept ist einfach: Pizzastücke begleitet von Bierspezialitäten, ausgeschenkt in schönen Weingläsern. Am besten geht man als Gruppe, so kann man sich durch die verschiedenen Pizzen essen.

Das Atlantico an der Belpstrasse 45 wird von Abbas Nasser und seiner Familie seit 2007 betrieben. Wer hier eintritt, der reist auch ein bisschen ins Emmental, im Menü befindet sich schon mal ein Suure Mocke, und Küchenrauch zieht durch die Gaststube. Wie der Sohn bestätigt, ist das Lokal vor allem am Mittag voll (Menü ab 15.50 Franken), und abends spielen hier zwei Schachclubs ihre Partien.

Bei Ismail Okol gibt es Pizza und Kebab. Er ist seit 2008 an der Belpstrasse 49 tätig und bekommt am Mittag Hilfe von seiner Ehefrau Bediha, die an der gleichen Strasse einen Coiffeurladen hat. «Die Baustelle hat alles kaputt gemacht», sagt der 56-Jährige. Sein Lokal hat 15 Plätze draussen und 18 Plätze drinnen.

Im Frohegg an der Belpstrasse 51 war 2015 Beizerwechsel. Das war für den Stammgast vielleicht ein Schock, und so ganz gemütlich wie früher ist es halt schon nicht mehr. Trotzdem wird froh, wer hier an den Holztischen speist. Oder trinkt. Oder am besten beides zusammen. Die Karte ist famos: „Moules marinières serviert mit Chnoblibrot“, sagen wir da nur.

Nino Bucolo und seine Frau Maria sind bekannt: Seit knapp 10 Jahren machen sie im «Da Nino» an der Belpstrasse 65 Pizza, für die manche Kunden von Wabern und Liebefeld herkommen. Mit der Baustelle seien es einige weniger, aber wie ein Augenschein am Mittag zeigte, war das Lokal voll. «Wir haben 44 verschiedene Pizzen und hoffen, dass wir nach der Bauzeit auch draussen rund 30 Plätze haben können», erklärt der 59-jährige Italiener. Seinen Pizzateig liefert er übrigens auch an die Bierzzeria (siehe oben), der Geschäftsführer dort ist – sein Sohn.

Das Simpel an der Belpstrasse 67 hat vor einem Jahr das Lokal La Soupe übernommen. Die Geschäftsführerin Denise Kiraly wollte kein Restaurant, daher ist ihr Lokalname Programm: Am Mittag gibt es ein Menü und eine Suppe. Am Abend gibt es zwar auch was für zwischen die Zähne, aber der 52-jährigen Quereinsteigerin sind dann vor allem Kulturevents wie Konzerte und Lesungen wichtig. Dann, also abends, sieht das Lokal richtig cosy aus. Vor allem jetzt, wenn es so kalt ist.

Chinesisches Essen findet man im Tientien an der Belpstrasse 69, wo Teak Tang seit dem Jahr 2000 das Geschäft führt. «Wir haben vor allem am Mittag Gäste», erklärt der 42-Jährige. Bei ihm arbeiten vier Personen, die Portionen sind gross, und beim Take-away ist man für 12.50 Franken dabei. Er freut sich auf das Ende der Baustelle Eigerplatz, wenn er endlich wieder Tische draussen auf dem Trottoir aufstellen kann. Dem können wir uns nur anschliessen. Die Vorfreude auf den Sommer, meinen wir.

Die Drachenbar, die sich Dragon Bar nennt, an der Belpstrasse 69. Nein, mehr möchten wir nicht dazu sagen.

Die Eiger Brasserie an der Belpstrasse 73 wurde Ende September neu eröffnet und wird jetzt von der 30-jährigen Luisa Neuenschwander geführt. Am Mittag gibts Menüs in zwei Portionengrössen, am Abend sieben kleinere und acht grössere Menüs, die man teilen kann. Vielleicht etwas gar hipsterig jetzt, aber gemüüütlich!
(Bilder: cla)
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