Im Kreissaal stimmt der Mix

Ein Ausschnitt des Whiskysortiments im Berner Kreissaal. Links der aktuelle Bargeheimtipp: ein 24-jähriger Glen Rothes aus dem Sherryfass.
Ein Blick hinter die Bar genügt, und der Connaisseur ahnt: Hier lässt sichs gut verweilen. Um die fünfzig verschiedene Whiskys werden im Kreissaal an der Berner Brunngasshalde feilgeboten, vom klassischen Einsteigertropfen bis zur Single-Malt-Rarität. Im gewölbeartigen Ambiente, bei dezentem Licht und Jazzmusik auf zwei Etagen, mundet dies umso mehr, da die Hektik draussen bleibt. „Die Leute sollen miteinander reden“, sagt Co-Betreiber Jakob Hostettler und verweist darauf, dass im Kreissaal ein kultiviertes Publikum zwischen 30 und 40 Jahren verkehre.
Was aber wird diesen Gästen ausgeschenkt? „Wir schauen auf einen guten Mix“, sagt Co-Betreiber Michael Hugi. „Und wir probieren gerne selber immer wieder Neues aus. Was uns Barkeepern gefällt, können wir auch unseren Gästen ans Herz legen.“ Aktuell ist das zum Beispiel ein 24-jähriger Glen Rothes aus dem Sherryfass, der mit 33 Franken pro 4 cl zu einem vergleichsweise moderaten Preis ausgeschenkt wird. Wer in Zürcher Bars Vergleichbares sucht, bekommt für den gleichen Preis bestenfalls 2 cl ins Glas getröpfelt. „Wir versuchen, höherpreisige Whiskys etwas billiger zu verkaufen – und umgekehrt –, sodass eine gewisse Preisangleichung stattfindet“, erklärt Hugi. So erreiche man, dass gut 17 Prozent des gesamten Barumsatzes auf Whisky entfielen.
Im Dezember und Januar dürfte dieser Schnitt noch etwas höher ausfallen. Da der Kreissaal bis 2.30 Uhr geöffnet ist, finden sich dieser Tage öfter mal Gesellschaften ein, die von einer Weihnachtsfeier kommen. Hugi und Hostettler bestätigen: „Solche Gruppen leisten sich dann tendenziell auch mal einen teureren Single Malt.“ Wobei „teuer“ im Zusammenhang mit dem Kreissaal ausgesprochen relativ zu verstehen ist.
Kommentarfunktion deaktiviert.