Zum Niederknien
Natürlich ist es nicht fair, über ein Wahnsinnsessen einen Anlass zu schreiben, der bereits Geschichte ist. Oder laut darüber nachzudenken, wie oft man vom Lieblingshauptgang nachgeschöpft oder, jetzt mal ernsthaft, wie viele Gewürzcracker man schon zum Apéro verputzt hat. Damit anzugeben, dass man jeden, und ich meine: jeden!, Wein probiert hat (über den nächsten Tag reden wir jetzt nicht), und das Bier auch. Dass man keine Sushi mehr essen konnte, weil man sich bereits pappsatt gegessen hatte. Dass sich diese Halle 6 in Thun letzten Samstag mal eben so schnell in ein Paradies verwandelt hat.
Macht man nicht, nein. Aber: Es wird wieder Kochkultour geben (hoffe ich). Und die Köche kochen ja bis dahin in ihrem Restaurant, und man kann sie das Jahr über besuchen und bei ihnen essen und sie loben. Vor allem loben.
Also ist es vielleicht nicht so schlimm, dass ich das jetzt trotzdem tu: Hier das (absolut extrem äusserst subjektive) Best-of der Kochkultour 2016!
Das Stundenei von Daniel Lehmann

Ein Zmorge Znacht zum Niederknien: Daniel Lehmanns (Hotel Moosegg) Stundenei mit Speck und Kartoffelstock. Es heisst so, weil es genau eine Stunde lang bei 64,5 °C pochiert wurde. (Bild: Patric Spahni)
Die butterzarte Regenbogenforelle von Rafael Hänni

Der Rest auf dem Teller und in der Halle ist schon auch gut, aber derart zart wie die Regenbogenforelle war dann also gar nichts. So, wie der Rafael Hänni (Schloss Oberhofen) lächelt, weiss er das auch. (Bild: Patric Spahni)
Fuchs‘ Gewürzpaste

Welche Paste auch immer Rolf Fuchs (Panorama, Hartlisberg) dem „Gewürzschweinchen“ diesen unglaublichen Geschmack verleiht – wir wollen MEHR! (Bild: Patric Spahni)
Domingos Aroniabeeren-Chutney

Kennen wir ja eigentlich schon von der „Kochschule“ her. Macht ihn aber nicht schlechter. Ausserdem bei Domingo S. Domingo (Mille Sens, Bern): Perlen in der Sauce. Keine Ahnung, woraus die bestanden, aber sie waren guuuut! (Bild: Patric Spahni)
Kaffeebecherli von Mürner

Klar, das Dessertbuffet, bestehend aus mehreren Tausend süssen Häppchen, von Rolf Mürner war wieder mal super. Am suprigsten die Kaffeekübeli – so in der Mitte, hinter dem Beerenzeugs. (Bild: Patric Spahni)
Der Korse von Bruni

Sehen Sie das Stück Käse, das mit einer Art Heu umgeben ist (Rosmarin sicher, und wahrscheinlich Bohnenkraut)? Es ist korsischer Schafskäse (Rohmilch! Ausschliesslich aus Rohmilch!) und heisst Brin d’Amour. Es war Liebe auf den ersten Biss. Könnte ich mir das leisten, würde ich zehn Kilo nach Hause liefern lassen. Was meinen Sie, Herr Käsemeister Christoph Bruni? (Bild: Patric Spahni)
Alle Bilder: Hier (unter „Impressionen“). Waren Sie auch da? Was fanden Sie am besten?
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