Wild und mobil

Einer meiner Lieblingsplätze, um ein Glas Prosecco zu trinken, ist die Bar im «Delicatessa»-Laden im Globus in der Spitalgasse. Das Ambiente dort inmitten der Delikatessen ist unbeschreiblich, und insbesondere an Regentagen finde ich es im UG ganz toll. Seit diesem Sommer kann man dort nun auch einen Kochkurs besuchen. Andreas Lüthi, der Chef des Ladens, hat sich das ausgedacht und dafür eine ganze Armada an Produzenten ins Boot geholt: Die mobile Küche kommt von Stuckis aus Rüfenacht, der Steamer von V-Zug, die Messer von Sknife in Biel, der Mixer von Novissa aus Sutz-Lattrigen, und die Nahrungsmittel kommen gleich aus dem Globus-Gestell.
Noch vor Ladenschluss wurde im Untergeschoss die Küche installiert. Anwesend war auch der Foodscout Richard Kägi, der eine Lieferung Trüffel aus Italien erhalten hatte und zuständig für das Risotto war. «Es gibt ein richtiges Risotto all‘ onda. Wenn man serviert, gibt es eine Welle im Teller, so flüssig ist es», erklärte er. Während Kägi auf ganz kleiner Stufe die ganz klein geschnittenen Zwiebeln ganz lange brutzeln liess – was ich immer zu schnell mache, weshalb die Zwiebeln braun und bitter werden, war der Koch Andy Schütz dabei, die Kürbissuppe anzurichten; und hinter uns war eine grosse Tafel aufgestellt, gedeckt und dekoriert worden.
Beim Hauptgang staunten wir nicht schlecht, wie der 33-jährige Schütz das Wildschweinfilet zubereitete: Zuerst wurde es in Klarsichtfolie eingerollt – aus Hygienegründen 27-mal, was er aber sein liess –, an ein Gitter geknüpft und bei 65 Grad in den Ofen gehängt. Nach 16 Minuten im Steamer briet er das Filet – noch immer ohne Salz und Pfeffer – und wendete es in Pistazienstreuseln. Wenn das mal kein Trick ist, ein Filet richtig gut hinzukriegen.
Nächstes Showkochen: morgen Samstag, 5. November, 11, 13 und 15 Uhr. Danach immer am ersten Samstag im Monat.
Kommentarfunktion deaktiviert.