Wilder Ritt ins Fantasieland
Zwei Bücher, viele Zauberwelten: In den Büchern „Harry Potter Kochbuch“ und „Food Fiction“ wird filmreif gekocht:
1 Dinah Bucholz: Das inoffizielle Harry Potter Kochbuch Vielleicht erinnern Sie sich ans Butterbier. An die Schoggifrösche, an Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen oder vielleicht an ein Festessen in Hogwarts? In den «Harry Potter»-Romanen wird ständig gefuttert. Das hat die Autorin Dinah Bucholz inspiriert, den Zauberlehrlingen ein ganzes Kochbuch zu widmen. Es verleihe, so Buchholz, jenem, der es besitze, grosse Macht. Denn es eröffne einen besonderen Bereich der Zauberei: die Kochkunst. Wo sie recht hat, hat sie recht. Das Spezielle an diesem Buch ist übrigens, dass es ohne Bilder auskommt.
(via GIPHY)
Man muss sich die Bonbons mit Schokolade und Erdnussbutter, die Zuckermäuse, die Pasteten, Würstchengerichte und Donuts (es sind 150 Rezepte!) selber vorstellen. Aber das war ja schon bei den Büchern das Schöne: die Bilder, die man sich gemacht hat.
Die meisten Rezepte sind einfach und gut erklärt. Doch gerade das Butterbier, von dem eingangs die Rede war, ist eher kompliziert, grob erklärt werden dafür Zucker, Wasser, Maissirup, Salz und Weinstein zum Kochen gebracht. Die Mischung darf dann nicht 150 Grad Celsius übersteigen, während sie weiterköchelt, dann wird abgekühlt. Aber sowieso: Butterbier
ist schlecht für die Gesundheit gibts eh nie beim Dinner im Schloss!
(256 S., Verlag Riva)
2 Thibaud Villanova, Maxime Léonard: Food Fiction. 42 fantastische Rezepte für Filmfreaks Wir bleiben in Hogwarts: Im zweiten Buch wird der Todestag des Fast Kopflosen Nick mit einer „pfiffigen Kürbiskomination“ gefeiert (was im Endeffekt einfach eine rahmlastige Kürbissuppe serviert in Kürbissen ist). Und dann ist da noch die „Crème brûlée – Geheimrezept von Helga Hufflepuff“, und auch die könnte nicht besser in diese kalte, regnerische Herbstzeit hineinpassen (Rezept ganz unten).
Überhaupt ist dieses Kochbuch perfekt. Es beinhaltet 42 kulinarische Abenteuer (endlich kann man diese abgedroschene Phrase mal anwenden, und sie ist erst noch stimmig) aus 15 Fantasieländern: Darin werden Weltraumschlachten ausgetragen, Comichelden kämpen, Zombies nerven, Hobbits auch. Schauen Sie mal:

Vorspeise à la Dracula oder: Gourmethäppchen aus den Karpaten (Foto: © Christian-Verlag/ Guillaume Czerw).

Rebellen zwischen Eisgleteschern wie bei Star Wars oder: Dessert-Kuppel à la Hoth (Foto: © Christian-Verlag/ Guillaume Czerw).

Die Red-Ribbon-Armee, Freezer und Cell haben keine Chance, oder: Manga-Buffet mit „bombigen Ramen“, „Sayajin-Kakis“, „Muten-Roshis Onigiri“ etc. (Foto: © Christian-Verlag/ Guillaume Czerw).

Das ist fast schon ein Elfenbankett, oder: Tänzelnde-Pony-Pastete (Foto: © Christian-Verlag/ Guillaume Czerw).
Apropos „Herr der Ringe“: Es gibt auch ein Rezept für ein „lidloses Auge Saurons“ – ein Orangenzabaione und dunkler Schokolade. Auch ganz schön: „Gallifrish’n’chips“, Fish and chips dekonstruiert (aus: „Doctor Who“). Jawoll. Dieses Buch ist ein Fressen für Nerds und Freaks. Und Schöngeistern, denen es wichtig ist, dass es immer auch nach etwas aussieht.
Und da wären wir bei der Crème brûlée.
Zutaten: 3 Vanilleschoten, 500 ml Milch, 500 ml Schlagrahm, 8 Eigelb, 100 g Zucker, 100 g Maronencreme, 100 g Rohzucker
* Den Ofen auf 100°C vorheizen.
* Die Vanilleschoten der Länge nach aufschneiden und mit der Messerspitze das Mark auskratzen, in einen Topf geben (oder einen Kupferkessel, hihi). Milch und Rahm beifügen. Das Ganze aufkochen, dann 30 Minuten bei niedriger Temperatur köcheln lassen, sodass das Vanillemark seine Aromen an die Mischung abgeben kann.
* In einer Schüssel Eigelb mit dem Zucker und der Maronencreme vermischen, nach und nach Vanillesauce einarbeiten und zu einer gleichmässigen Masse verrühren. Durch ein Sieb streichen.
* Die Masse auf 6 Crème-brûlée-Schälchen aufteilen und 30 Minuten in den vorgeheizten Ofen stellen.
* Schälchen aus dem Ofen nehmen, abkühlen lassen.
* Und jetzt wirds magisch: Kurz vor dem Servieren Oberfläche gleichmässig mit Rohzucker bestreuen. Mit dem Gasbrenner Zucker karamellisieren.
(Das Rezept stammt aus: „Food Fiction“, 144 S., Christian-Verlag)
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