Kater von Büne Huber

Manche Menschen kaufen sich Wein und Bücher, weil das Äussere – sprich die Etikette – schön oder speziell aussieht. Als Ausnahme würde ich das sofort beim Rotwein «Kater» empfehlen, denn die Etikette wurde von Büne Huber gezeichnet. Und auch beschriftet: «Das ist eine Weinetiggette für eine Gutter Roten.» Ebendiesen Wein schenkte mir Michel Gygax von Weinerlei aus und erzählte mir die Geschichte, wie es dazu kam:
Via Management habe er eine Absage bekommen, doch als er Büne im Le Beizli beim Mittagessen traf, fragte er ihn spontan, und siehe da, der Frontmann von Patent Ochsner machte kurzerhand mit. Nicht länger als fünf Minuten habe er gebraucht, erzählt der Gygax weiter, um die Etikette zu gestalten. Buntstifte habe der Sänger natürlich keine dabei gehabt, die braune Farbe stamme vom Kaffeesatz seines Espresso.
So viel zur Etikette, nun zum Inhalt: Der «Kater» kommt aus Maremma (Toskana, 2006) und ist eine Assemblage aus Sangiovese, Merlot und Cabernet Franc. Und was ich persönlich witzig finde, ist der Name. Weinerlei hat immer tolle Namen für ihre Weine, ich mach hier mal ein bisschen Namedropping: Finöggu, Pour Toujours oder 750 ml Glück.
Der Biowein stellte sich als toller Essensbegleiter heraus. Vor dem Znacht war er etwas flach, aber während des Essens entfaltete er sein gesamtes Bouquet von schwarzen Beeren, leichter Pfeffernote und Dörrpflaume.
Eine Frage bleibt allerdings offen: Ist der Mann auf der Etikette ein Selbstporträt von Büne mit Kater?
«Kater»: Zu kaufen bei Weinerlei (24 Fr.) oder zu trinken im Restaurant Eiger (pro Glas 9.50 Fr. oder 62 die Flasche).
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