Die 5 besten Mitbringsel aus dem Tessin

Wenn man es dann endlich durch den Gotthard geschafft hat, wird man fürstlich belohnt. Auch dieses Jahr waren wir im Tessin, wo es alles gibt für ein gutes Leben, vor allem diese 5 Dinge, die wir nach Hause genommen haben:
1. Minestrone:

Minestrone in der Osteria dal Nito im Maggiatal.
Als Kind habe ich Minestrone ja gehasst. Weil ich alle Suppen hasste. Heute finde ich, es gibt nichts Besseres, als an einem warmen Abend nach einem heissen Tag Minestrone zu löffeln. Die beste habe ich dieses Jahr in der Osteria dal Nito in Giumaglio (übrigens unser Titelbild) gegessen, überhaupt ein märchenhafter Ort, dort schmeckt wohl alles wunderbar. Minestrone kann man gut selber machen. Rezepte gibt es wohl so viele, wie es Tessiner und italienische Gemeinden gibt. Das folgende Grundrezept stammt von Ticino.ch – nach Belieben zu verfeinern!
Zutaten (für 5 Personen):
- 200 g Reis oder Teigwaren
- 50 g Speck
- 50 g Butter
- einige Speckschwartenstücke
- 1 Teelöffel Fleischextrakt
- 2 Bouillonwürfel
- geriebener Käse
- 400 g Bohnen
- 400 g Kartoffeln
- 300/400 g Kohl
- 300 g gelbe Rüben
- 300 g Kürbis
- 2 oder 3 Lauchstängel
- ein wenig Sellerie
- einige Salbeiblätter
- Petersilie
- Tomatensauce
- Salz und Pfeffer. Das Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen. Das geschälte, gewaschene und in Stücke geschnittene Gemüse der Reihe nach zugeben: zuerst Bohnen, dann Rüben, Kohl, Kartoffeln, Kürbis, Sellerie und Lauch. Die Speckschwarten beifügen. Den gehackten Speck in der Butter rösten; eine kleine gehackte Zwiebel und einige Salbeiblätter beifügen. Alles mit einer Prise Salz, Pfeffer und Petersilie in die Suppe geben. Etwa 2,5 Stunden lang kochen. Dann den Reis oder die Teigwaren beifügen und noch 25 Minuten lang kochen lassen. Mit geriebenem Käse wird die Minestrone noch besser.
(Aus: „Le ricette della nonna“, Tessiner Rezeptsammlung von Noride Beretta-Varenna und Giovanna Sciaroni-Moretti, Herausgeber Dadò-Verlag Locarno) (nk)
2. Einen Poncini-Panettone:
Seit Jahren räumt Poncini in Maggia Preise ab. Die Panetteria im Maggiatal erfindet Jahr für Jahr neue Arten von Panettone und bäckt die traditionellen eben – ausgezeichnet. Dass das eigentliche Weihnachtsgebäck auch während des Jahres rasenden Absatz findet, hat einen simplen Grund: Poncini-Panettoni sind einfach unglaublich gut. Und dieses Jahr ist aus den guten fast nicht der beste auszumachen, aber wenn ich mich entscheiden muss: Panettone mit Baumnüssen und Schokolade. Mamma mia!
Die Bäckerei-Konditorei Poncini gibt es seit über hundert Jahren. Augusto Poncini (1873-1932) aus Ascona hat sie 1904 gegründet, nachdem er bei der Bäckerei Medici in Peccia gearbeitet hatte. Poncini-Wunderwerke sind auch in der Deutschschweiz erhältlich. Zum Beispiel in Thun oder Langenthal. Rezepte für Panettone stellt Poncini keine zur Verfügung, logisch, Familiengeheimnis. Aber eines für Brotkuchen – Torta di pane. Auch gut! (nk)
3. Pasta am Dorffest:
Nein, das Gericht kann man nicht nach Hause nehmen resp. zu Hause nachkochen. Niemals. Denn diese Penne schmecken nun mal einfach nur am Dorffest, wo sie gekocht werden, auf einer Festbank oder einem Steintisch, mit Wein aus dem Plastikbecher. Oder Boccalino, wobei das dann schon ein ziemlich schickes Dorffest wäre.
Das in Cevio Ende Juli war so, wie es sein muss, am mercato artigianale gab es allerlei Schönes und Feines zu kaufen, und natürlich schwangen die Männer die Kochkelle. Wer das Abenteuer Pasta trotzdem wagen möchte: in einem grossen Topf über einem Feuer Wasser kochen. Gleichzeitig über einem anderen Feuer (eben!) stundenlang Tomatensauce köcheln. Wasser salzen und Penne darin al dente kochen. (nk)
4. Salami aus der Metzgerei:
Salami- und Fleischliebhaber sollten am letzten Ferientag bei Gabbani in der Altstadt von Lugano einkehren. Seit 1937 wird hier geschäftet, und wer den Laden betritt, dem schlägt salamigeschwängerte Luft entgegen. Von der Decke hängen Schinken, die Wände zieren Würste, und auf beiden Seiten werden die Produkte hinter Glasvitrinen präsentiert, sodass man sowieso mehr als nur Salami kaufen wird. (cla)
Etwas lokales Hochprozentiges macht sich immer gut in der eigenen Hausbar oder als Geschenk an Freunde. Der Nocino ist ein Walnusslikör aus Norditalien, aber eben auch aus dem Tessin. Mit seiner Süsse können vielleicht nicht alle etwas anfangen – dann giesst man ihn halt in den Kaffee. (cla)
P.S. Irgendwann hat man dann ja alle Vorräte aufgebraucht. Dann geht man ins Botthegino. Im Tessiner Lädeli in Bern scheint ganzjährig die Sonne – und man findet alles, was das Tessinfanherz begehrt.
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