Schotten rocken

Heute wird gefeiert: Robert Burns. (Bild: Fotolia/Montage BZ, sas)

Heute ist Burns Night, und deshalb gibt es heute Burns Supper – neeps and tatties. Also Schafsinnereien, weisse Rübchen und Kartoffelstampf, yummy! Aber von Anfang an:

Robert Burns (1759–1796) war ein schottischer Dichter, und sein Geburtstag, der 25. Januar, wird als eine Art Nationalfeiertag angesehen. Sein berühmtestes Werk ist «Auld Lang Syne», das in Schottland an Silvester, der dort Hogmanay heisst, gesungen wird. Auch Hogmanay ist ein grosser Feiertag, ja, die Schotten nehmen ungefähr jede Gelegenheit wahr, Party zu machen.

Jawohl: Das schottische Nationalgericht sieht so aus! (Bild: Wikimedia/Tess Watson)

Heute aber ist Burns Night und es gibt Haggis. Das besteht vor allem aus Schafsinnereien, die zerhackt in einen Schafsmagen gestopft werden, der wie ein Darm bei einer Wurst die äussere Hülle bildet. Problem: Man findet in der Schweiz schwerlich welchen. Haggis is(s)t Schottland, ich kenne keinen hiesigen Metzger, bei dem Haggis erhältlich ist. Sie vielleicht?

Falls Sie es trotzdem schaffen, Haggis aufzutreiben, hier eine Anleitung auf Englisch – es ist das Rezept des berühmten Hotels Gleneagles (von: www.foodanddrinkglasgow.co.uk). Und eine etwas einfachere Zubereitung aus einem meiner Lieblingsbücher (nicht, dass ich je etwas daraus koche, aber es ist einfach zu schön: Sue Lawrence: «A Cook’s Tour of Scotland: From Barra to Brora in 120 Recipes»): Haggis Rolls.

Haggis

Haggis zubereiten, wie es der Metzger empfiehlt, Baguette hälfteln, Haggisstücke und Tomaten hineinlegen, fertig.

Und dann beim nächsten Mal in Schottland unbedingt Haggis kaufen, in der Metzg, im Supermarkt, am Flughafen.

Metzgerei in Fort Augustus, Schottland (Bild: nk).

 

Leider hat das Burns Supper im Piwi in Bern schon stattgefunden. In Edinburgh sieht das natürlich anders aus, da gibt es Haggis tagaus, tagein, hier die besten Adressen.

Und wem das überhaupt zu sehr böckelet, der macht Fish & Chips. Schmeckt eh besser.

 

fishandchips

(Bild: Scan einer Postkarte aus dem schönsten schottischen Geschenkeladen: Gillian Kyle)

Das Rezept von Jamie Oliver (der kein Schotte ist, aber kochen kann):

Zutaten: Sonnenblumenöl (und eine richtig grosse Fritteuse!), ½ TL Meersalz, 1 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, 225 g weisse Fischfilets, 225 g Mehl, 285 ml gutes Bier (kalt), 3 gehäufte TL Backpulver, 900 g Kartoffeln

  1. Die Kartoffelstäbchen 4–5 Minuten in Salzwasser vorkochen, sie sollen zwar weich, aber noch gut in Form sein. In ein Sieb abgiessen und ausdampfen lassen, bis sie richtig trocken sind. In einer Fritteuse (oder einer sehr tiefen Pfanne) reichlich Sonnenblumenöl auf 190°C erhitzen.
  2. Inzwischen das Salz mit dem Pfeffer mischen und die Fischfilets auf beiden Seiten damit einreiben. Dadurch wird dem Fisch Wasser entzogen und er gerät «fleischiger». Mit einem Schneebesen das Mehl, das Bier und das Backpulver glatt rühren, der Ausbackteig sollte die Konsistenz von halb steifer Sahne haben.
  3. Die Fischfilets einzeln in Mehl wenden, in den Teig tauchen (überschüssigen Teig abtropfen lassen) und vorsichtig, um keine Fettspritzer abzubekommen, in das heisse Öl gleiten lassen.
  4. Wie viele Filets Sie auf einmal frittieren können, hängt von der Grösse Ihrer Fritteuse oder Pfanne ab. Etwa 4 Minuten frittieren, der Backteig sollte goldbraun und knusprig sein. Auf einem Backblech bei 160–180°C im Ofen warm stellen, so bleibt der Teigmantel schön kross.
    Die Kartoffelstäbchen im selben Öl bei 180°C frittieren, bis sie goldgelb sind. Auf Küchenpapier kurz abtropfen lassen, salzen und mit dem Fisch und Erbsenpüree servieren.
  5. Für das Erbsenpüree Butter, die Erbsen und die Minze in einem Topf zugedeckt etwa 10 Minuten dünsten. Zitronensaft dazugeben, salzen und pfeffern. Pürieren Sie die Erbsen in der Küchenmaschine oder zerstampfen Sie sie von Hand. Das weiche Püree ergibt den perfekten Fisch-Dip. Warm halten.

Jamie Olivers Rezept für Neeps and Tatties übrigenshier.

Und jetzt noch das Wichtigste: Gönnen Sie sich einen Whisky. Einen richtigen. Das wird ein guter Tag!

 

 

2 Kommentare zu «Schotten rocken»

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