Gin Honig
Die Engländer essen ja zuweilen seltsame Dinge. Ich sag nur: Black Pudding! Jelly! Brown Sauce! Manchmal haben sie aber auch richtig gute Ideen. Gin Tonic Caramel Sauce ist so eine, weil: Gin – mmmh, Caramel – mmmh! Ich habe die Saucen von Joe&Seph’s erst kürzlich entdeckt und mir allerlei bestellt (als Trost dafür, dass England wieder nicht Europameister wird). Zufälligerweise waren die Kollegen Burkhalter und Sommer kulinarisch sehr ähnlich unterwegs. Sie testeten diese Woche Gin und Caramel, vorbildlich stammt beides aus Schweizer Produktionen. Klingt super. Und da meine Sauce noch nicht eingetroffen ist, braue ich mir wohl heute Abend eine eigene Mischung (ein ziemlich wildes Rezept siehe Ende des Textes) – und geniesse die beiden letzten fussballfreien Abende.
Beat Sidler und Gustav Inglin spielen gerne Golf. Am liebsten im Bündnerland. Dort haben sie sich auch kennen gelernt. Beide sind um die 50. Vor drei Jahren wollten sie nochmals etwas Neues versuchen. Irgendwas mit Kräutern, mit Käse, einfach irgendwas mit Produkten aus dem Bündnerland. Bald wurde ihnen aber klar: Es gibt schon alles. Und ein wenig später merkten sie: Alles gibt es – ausser einem Bündner Gin. Der besteht immerhin auch aus Kräutern.
Jetzt, drei Jahre später, gibt es die Spirituose auch als typische Bündner Spezialität. Breil Pur heisst der Gin aus der Surselva. Drei Sorten sind bereits entstanden. Die neuste Kreation ist der erste rein biologische Old Tom Gin aus der Schweiz. Ein mit Biobienenhonig gesüsster Gin, mit Alpenwacholder, Alpenrosen und Schokoladenminze. Achtung: Limited Edition. Preis: 68 Franken. (mbu)
Florian Fröhlich aus Schaffhausen arbeitet als Designer bei einem Modelabel in Paris. Eines Tages kauft er auf einem Wochenmarkt in einem Kaff in der Bretagne ein Glas Caramel mit Salzbutter. Er ist sehr begeistert von der dickflüssigen Versuchung. Und so beschliesst er, selbst Caramel herzustellen. Er holt den Schreiner Felix Schaad und den PR-Manager Marcel Theiler ins Boot.
Produziert wird in der Küche einer befreundeten Wirtin, die ersten 350 Gläser verkaufen die Freunde in Windeseile. Weil alle Leute geschmolzenen Zucker lieben. In der Crêpe, als Brotaufstrich, im Joghurt, zu Ziegenkäse. Die Freunde expandieren. Ihr Caramel au beurre salé für 9 Franken pro Glas ist an immer mehr Orten erhältlich, online natürlich und seit kurzem im Globus in Bern. Am kommenden Samstag, 11. Juni, kann man das Produkt vor Ort probieren. Von 10 bis 16 Uhr ist Degustation. (fs)
Rezept: HAUSGEMACHTER ZIEGENKÄSE ALS BROTAUFSTRICH
(für 4 Personen, das Rezept stammt von der Website von Petit Caramel)
Zutaten: 1 Liter frische Ziegenmilch, ansonsten UHT
½ Zitrone
Olivenöl und Salz
Frisches Brot mit Kruste
Garnitur: Caramel au Beurre Salé
Utensilien: Kochtopf, Holzkochlöffel, kleine Schüssel, Sieb, dünnes Küchentuch
Zubereitung: Die Ziegenmilch unter Rühren zum Kochen bringen; kurz vor dem Siedepunkt vom Herd ziehen und Saft aus der Zitrone mit dem Holzlöffel einrühren (für den Saft Zitronenhälfte mehrmals mit Gabel einstechen, Kerne entfernen und von Hand auspressen). Jetzt müsste die Milch bereits leicht flockig werden. Wieder auf den Herd stellen, aufkochen lassen, 10 Minuten leicht köcheln lassen. Das Küchentuch ins Sieb legen und dieses über die Schüssel hängen. Den Inhalt aus dem Kochtopf ins Tuch giessen und abtropfen lassen. Je nach Wunschkonsistenz ausdrücken. Noch im Tuch gut salzen und einen Schuss gutes Olivenöl einrühren. Direkt servieren oder mit einer dünnen Schicht Olivenöl bedeckt im Kühlschrank aufbewahren. Servieren: Das Brot in Scheiben schneiden und in Pfanne oder Toaster leicht anrösten. Den Ziegenkäse dick auftragen und mit Caramel au Beurre Salé garnieren.
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