Noch mehr Superchefs

CHEF'S TABLE

Grant Achatz in „Chef’s Table“.

«Rules? There are no rules.» Grant Achatz (42) verwirft bedächtig, elegant und mit dem Anflug eines überheblichen Lächelns die Hände. Regeln? Es gibt keine Regeln beim Kochen. Grant Achatz führt das Restaurant Alinea in Chicago, ist ein Dreisternekoch und total crazy, durchgedreht, ein Getriebener – wie so viele seiner Kollegen und Kolleginnen.

Dem Molekularkoch ist eine Folge in der zweiten Staffel der Netflix-Serie «Chef’s Table» gewidmet. Die ungefähr 50-minutigen Dokumentarfilme sind atemberaubend und von einer Schönheit, wie man sie selten findet in diesem Genre. Das ist Konzept: Regisseur David Gelba will seine Kochporträts in «Kinoqualität» drehen, wie er unlängst in einem Interview sagte. Inspiration für die sechs Filme über Spitzenköche habe die BBC-Serie «Planet Earth» geliefert.

In der zweiten Staffel kochen Alex Atala (Brasilien), Ana Ros (Slowenien), Dominique Crenn (USA), Enrique Olvera (Mexiko), Gagan Anans (Thailand) und Grant Achatz (USA). Wobei kochen nicht ganz der richtige Ausdruck ist. In den bewegenden Porträts geht es um mehr – ums Leben, um Leidenschaften, um Sehnsüchte.

CHEF'S TABLE

Ein Werk des US-Kochs Dominique Crenn. (Bilder: Netflix)

Schweizer Spitzenköche haben es noch nicht in «Chef’s Table» geschafft, von dem bereits drei weitere Staffeln geplant sind. Einer, der ein grosser Fan der Dokuserie ist (und vor allem vom in der ersten Staffel porträtierten Dan Barber aus New York) und mit Leidenschaft über Schweizer Produkte und seine Arbeit als Koch spricht, passte ganz gut: Nenad Mlinarevic, der aktuelle Schweizer Koch des Jahres, würde sich schön einfügen in die Reihe dieser verrückten, aber bewundernswerten Köche. Immerhin: In der vierten Staffel ist der Deutsche Tim Raue  mit Restaurant in Berlin zu sehen. Da ist Vitznau nicht mehr weit, oder?

Der Trailer zur neuen Staffel:

(«Chef’s Table» 2.Staffel, ab morgen Freitag, 27. Mai, auf Netflix)

 

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