Rosarote Frühlingsgefühle
Rosé ist ja ein wunderbares Gesöff. Vor allem wenn man ihn in Südfrankreich trinkt, wenn die Sonne bei Saint-Tropez im Meer versinkt, die Jachten andocken und es allenthalben blingbling macht. Oder man sitzt im (Meer-)Sand, öffnet die erste Flasche (und die zweite und dritte) mit dem Sackmesser, das man – Dieu merci! – im Strandsäckli gefunden hat.
Der Schiller hat eine ähnliche Farbe wie Rosé, auch so ein rosaroter Traum. Aber von Schillerweinen (ein Gemisch aus blauen und grünen Trauben) hatte ich bis letzten Mittwoch und zur aktuellen Kochschule keine Vorstellungen.
Mon Dieu, hab ich was verpasst! Björn Inniger vom Alpenblick tischte eben an jenem Mittwoch einen Schiller auf, und zwar zu Seeländer Spargeln, Geisskäsmousse und Pata negra aus der Schweiz. Von Meer ist in Adelboden, wo Inniger kocht, logischerweise nix zu sehen, dort ragen Bergketten wie der Wildstrubel vor Küchenfenstern auf. Statt Sand liegt auch jetzt noch ein wenig Schnee, zumindest auf dem Teller, und es wachsen Spargelspitzen in den Himmel. Aber das ist eigentlich eine andere Geschichte (die es hier zu lesen gibt).
Jedenfalls: Meer ist in Südfrankreich, und hier sind sowieso Berge und deshalb Schiller angebracht. Björn Inniger empfiehlt diesen aus Jenins zu seinen Spargeln und dem Ziegenkäse, „weil er passt“.
Mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen.
Schiller (Blauburgunder (ca. 80%), Weissburgunder und Chardonnay), 2014, Obrecht
(Bilder: Markus Hubacher)
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