Etwas, was den Journalismus für einige Leute anziehend und für andere instinktiv anrüchig macht, ist seine Doppelnatur. Wo immer man in diesem Beruf hinschaut, es findet sich Zwielicht. Etwa, dass seine Ware halb Waffe, halb Waffel ist: Information, Wahrheit und Kritik als Unterhaltung. Oder dass sein Personal Neugier und Routine gleichermassen beherrschen muss, also zwischen […]
Mehr davon!Wer ernsthaft für seine Zeitung arbeiten will, arbeitet gegen sie
Constantin Seibt am Freitag den 29. Juni 2012Wie wäre es, wenn wir es ganz anders machten?
Constantin Seibt am Mittwoch den 27. Juni 2012In seinem Interviewbuch mit Truffaut beschreibt Sir Alfred Hitchcock eine seiner Lieblingsmethoden, auf Ideen zu kommen. Er empfiehlt, die Konventionen des eigenen Genres genau zu studieren. Und sich dann die Frage zu stellen: «Wie wäre es, wenn wir es ganz anders machten?» Um seinen Helden in Lebensgefahr zu bringen, überlegte Hitchcock etwa wie folgt: Ein […]
Mehr davon!Das Klassiker-Zitat als Waffe
Constantin Seibt am Freitag den 22. Juni 2012Das klassische Zitat gilt als harmlos. Es war das Lieblingsinstrument des Bildungsbürgertums. Dort wurde es meist benutzt wie das Buttermesser: in festlichen Stunden, bei Treffen gehobener Kreise, als elegantes Accessoire, nach Feierabend. Heute ist das Bildungsbürgertum so gut wie ausgestorben. Und das Buttermesser rostig geworden. Aber dadurch ist es plötzlich in neuer Funktion brauchbar: als […]
Mehr davon!Beweis es, du Bisamratte!
Constantin Seibt am Mittwoch den 20. Juni 2012Mein Grossvater liebte es, mich und meinen Bruder bei Waldspaziergängen zum Weinen zu bringen. Er tat das, indem er die Sage von der Familie der Mäuse erzählte. Und von ihren Feinden, den Bisamratten. Denn immer wieder geriet eine Maus durch die Intrigen der Bisamratten in tödliche Gefahr. Und dann weinten wir um die Maus. Und […]
Mehr davon!Ein Mehrzweck-Tool für Zeitungen: Der Ein-Wochen-Chefredaktor
Constantin Seibt am Mittwoch den 13. Juni 2012Hier, im Blog des kämpfenden Fussvolks, zur Abwechslung einmal ein Vorschlag für die Strategen in den Chromstahletagen. Und zwar handelt es sich um ein schlankes Projekt zur Verbesserung und Vermarktung von Tageszeitungen. Es ist fast gratis. Der organisatorische Aufwand ist klein. Es braucht eigentlich nur etwas Mut. Dafür bietet es mehrere Chancen: die Chance auf […]
Mehr davon!Der elegante Schwanzbeisser
Constantin Seibt am Montag den 11. Juni 2012«Wo ein Anfang ist, muss ein Ende sein», heisst ein sehr altes, sehr einfaches Sprichwort. Darin verbirgt sich ein sehr alter, sehr einfacher Tipp. Aber einer, der Ihnen in der Not Ihren Job retten kann. Die Situation ist immer die gleiche: Es ist spät, verdammt spät, fünf Minuten vor oder besser nach Redaktionsschluss. Ihr Telefon schrillt. […]
Mehr davon!Der 360-Grad-Blick
Constantin Seibt am Freitag den 8. Juni 2012Hier endlich der lang erwartete Teil 2 von: Journalismus ist ein Existentialismus. Es war vor mehreren Jahren, in der Kantine. Eine Kollegin hatte gerade das Wahlportrait einer bekannten Zürcher Politikerin geschrieben. Sie erzählte nichts vom Interview selbst. Dafür wörtlich, was passiert war, als sie das Tonband abgestellt hatte und gerade gehen wollte. Politikerin: «Bekomme ich […]
Mehr davon!Doppelsprech oder: Doktor Swoboda, der kleine Stinker
Constantin Seibt am Mittwoch den 6. Juni 2012Für einmal hier ein Trick, der schriftlich nicht anwendbar ist. Sondern nur in Talk-Shows. Erzählt hat ihn mir vor vielen Jahren spät nachts ein deutscher Moderator eines angriffigen Polit-Magazins. Der Trick beruht darauf, dem Talk-Gast zwei Vorwürfe auf einmal zu machen. Nehmen wir an, der Präsident des Industrieverbandes Dr. Swoboda sitzt gerade auf dem Stuhl. Er hat Ärger […]
Mehr davon!Töte den Tyrannosaurier, aber zieh dein Baby gross!
Constantin Seibt am Montag den 4. Juni 2012Das Ekelhafte am Schreiben ist, dass es dauernd Entscheidungen verlangt. Jedes Wort, jeder Satz könnte anders sein. Alles verdrängt, sobald hingeschrieben, Tausende von Möglichkeiten. Bei einem Zeitungsartikel hat man zusätzlich noch Platznot. Man muss sich entscheiden: Diese Information – oder die andere? Oder: Diese Anekdote – aber dafür streicht man noch mehr Information? Und dieser […]
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