Heute wird Kurt Felix begraben. Ich werde nicht hingehen, denn heute ist auch die Vernissage des Buchs von meinem Vater, meinem Bruder und mir. So ist das Leben – hier der Tod, dort die Geburt, dazwischen kollidieren Termine. Kurt Felix habe ich am TV kaum je gesehen. Und persönlich nie. Umso überraschender war, dass die […]
Mehr davon!Leb wohl, Kurt Felix
Constantin Seibt am Donnerstag den 31. Mai 2012Wie verführe ich Menschen?
Constantin Seibt am Montag den 28. Mai 2012William Gladstone, Führer der Liberalen Partei und Premierminister im viktorianischen England, war ein strenger Moralist. Seine Antrittsvisite bei der Königin nutzte er, um ihr in einer langen Rede seine Royalismus-Prinzipien bekannt zu geben. Dann, bei den wöchentlichen Briefings, hielt er endlose Monologe über wirtschaftliche Fakten und politische Zusammenhänge. Der Chef der Konservativen und Nachfolger Gladstones, […]
Mehr davon!Eigenwerbung – hier im Selbstversuch
Constantin Seibt am Freitag den 25. Mai 2012Eigenwerbung ist eine wichtige Disziplin im Journalismus. Man muss sich und seine Ware verkaufen, Story für Story, intern wie extern. Da führt kein vornehmer Weg drum herum. Die wichtigste Grundregel ergibt sich daraus fast logisch: Eigenwerbung sollte schnell erledigt werden, denn dann hat man Zeit für die eigentliche Arbeit. Ebenso logisch die Haltung dabei: Man sollte es […]
Mehr davon!Warum man in Tageszeitungen schreiben sollte
Constantin Seibt am Mittwoch den 23. Mai 2012Oft heisst es, wer im Journalismus etwas wilder schreibt, sei in Büchern oder Magazinen besser aufgehoben als in einer Tageszeitung. Ich glaube das nicht. Auf den ersten Blick spricht wenig dafür. Wäre die Tageszeitung eine Droge, wäre sie ein Beruhigungsmittel. Du hast geschlafen, bist noch nicht wach, hast den uralten Verdacht, dass die Welt sich […]
Mehr davon!Der 2/3-Trick – oder: Die Tragödie malender Ärzte in der Toskana
Constantin Seibt am Montag den 21. Mai 2012Etwas vom Brauchbarsten beim Schreiben lernte ich schlecht gelaunt, bei der Betrachtung von Gemälden und in Begleitung meiner Mutter. Das erste Mal war ich noch ein Kind, das an der Hand durch eine Cézanne-Ausstellung gezogen wurde. Es waren ausschliesslich Stillleben: Schalen, Teller, Früchte. Ich erinnere mich noch an den hellen Klang in der Stimme meiner […]
Mehr davon!Die Praxis der Ratteninsel
Constantin Seibt am Freitag den 18. Mai 2012Willkommen zurück auf der Ratteninsel, halb fremde Leser! (Ganz fremde finden Teil 1 dieses Posts hier: Die Theorie der Ratteninsel.) Wie immer das Wichtigste gleich zu Anfang. Und zwar der Satz des Entertainers Sammy Davis Junior: «Du kannst immer improvisieren, wenn du hervorragend vorbereitet bist.» Davis Junior hat Recht. Witz oder Originalität sind fast nie […]
Mehr davon!Der Schatten der Markise
Constantin Seibt am Montag den 14. Mai 2012Pardon, ein wenig unzufrieden bin ich noch mit dem für heute versprochenen Post zur Praxis der Ratteninsel. (Den Theorieteil finden Sie hier.) Die Sache erscheint mir noch als etwas zu roh formuliert. Also lassen wir den Post noch ein, zwei Tage in der Werkstatt, während die Mechaniker daran herum löten. Zum Ersatz hier ein kleiner […]
Mehr davon!Die Theorie der Ratteninsel
Constantin Seibt am Freitag den 11. Mai 2012Irgendwann, vor einigen Jahren, erzählte mir mein Bruder von folgendem Experiment: Wissenschaftler warfen Ratten einzeln in ein halb mit Wasser gefülltes Aquarium. Die Glaswände an der Seite waren nicht erklimmbar. Die Ratte kämpfte nun um ihr Leben, und die Wissenschaftler massen die Zeit, bis sie aufgab und ertrank. Im Schnitt hielt eine Ratte neunzig Minuten […]
Mehr davon!Die letzte exklusive Ware im Journalismus: Komprimierte Zeit
Constantin Seibt am Mittwoch den 9. Mai 2012Was bleibt dem klassischen Journalismus als Marktlücke übrig? Nun, es gibt den Traum jeden Teenagers. Dieser unterhält sich mit einer begehrenswerten Frau, einem begehrenswerten Mann – und geht mit dem schrecklichen Gefühl, versagt zu haben: Keinen geraden Satz gesagt, nur Bruch, Gestammel, peinliche Dummheiten. Und mitten in seiner Erniedrigung träumt der Teenager: von ungleichmässiger Zeit. […]
Mehr davon!Die beste Story-Idee der Welt
Constantin Seibt am Montag den 7. Mai 2012Nun, nach dem letzten langen Blogeintrag (Journalismus ist ein Existentialismus) wurde ich gefragt, ob ich mich gelegentlich auch kürzer fassen könnte. Ihr Wunsch, mein Befehl. Statt noch einmal eine Predigt darüber zu schreiben, dass Fakten auch im Journalismus nur Rohstoff – also Dreck – sind und es darauf ankommt, was für eine Story man daraus macht, hier […]
Mehr davon!