Es ist ein alter Brauch, im Tierfilm wie in der Arena: Wer als Löwe auftreten will, beisst als erstes die Kinder aller Konkurrenten tot. Der Journalismusprofessor Michael Haller folgte der Tradition. Zum Auftakt seines Buches «Brauchen wir Zeitungen?» rechnete er mit dem schlimmsten unter den «Propheten des irgendwie neuen Journalismus» ab. Schmeichelhafterweise mit mir. Konkret […]
Mehr davon!Archiv für die Kategorie ‘Rezeptbuch’
Der verfluchte erste Satz, Teil 2: Was tun, wenn man gegen das Publikum kämpft?
Constantin Seibt am Montag den 14. Juli 2014Der verfluchte erste Satz, Teil 1: Was ist Dein Problem?
Constantin Seibt am Samstag den 5. Juli 2014Rein theoretisch bin ich ein schneller Schreiber. Die meisten Artikel, auch längere Fetzen, habe ich in wenigen Stunden herausgehauen. Nur leider so gut wie alle in den letzten Stunden vor Redaktionsschluss. «Warum das Drama?», frage ich mich. Und die Abschlussredaktion fragt sich das Gleiche. Klar, eine Pistole im Nacken hilft sehr beim Denken. Aber der […]
Mehr davon!Kleines, cooles Zeug
Constantin Seibt am Freitag den 15. November 2013Als Student klebte ich mir eine 50-Wort-Liste mit allen denkbaren Konjunktionen an die Wand hinter den Schreibtisch. Also mit Wörtern wie deshalb, hingegen, also, wenn auch, nichtsdestotrotz, ganz im Gegenteil, gleichzeitig, etc. Und mit konjunktionsähnlichen Hochstapler-Formeln wie a impliziert b was in der Theorie «wenn a, dann b» hiess, aber in der Praxis, dass a […]
Mehr davon!Die sechs besten Bücher zum Journalismus
Constantin Seibt am Mittwoch den 25. September 2013Der Augenblick ist gekommen. Im Moment dreht sich der Deadline-Blog in den Walzen. Aus dem Blog wird ein Buch, und ich bin mir ziemlich sicher, dass es das beste Buch über das Schreiben ist, das ich je geschrieben habe. Aber das beste, das ich je gelesen habe? Nun, hier die Rangliste meiner Top 6 der […]
Mehr davon!Der Kolumnentest: Werden Sie durch die Hölle gehen?
Constantin Seibt am Freitag den 23. August 2013Dieser Blogpost hat genau ein Jahr Verspätung. Aber was ist schon ein Jahr im Internet? Etwas ärgerlich ist auch, dass er eigentlich Teil 5 einer Serie über das Kolumnenschreiben ist. Und man eigentlich die anderen Teile im Kopf haben müsste. (Tipp für Ungeduldige: zentral ist Teil 3). Also, falls sie eine Minute Zeit haben, hier: Teil […]
Mehr davon!Ready made – der Journalist als Dieb
Constantin Seibt am Mittwoch den 7. August 2013Guttenberg. Schavan. Fiala. Vielleicht Lammert. Immer mehr Politiker werden als Plagiatoren entlarvt und richten damit Schaden an. Sie säen Zweifel an der Kompetenz der Politik. Und noch schlimmer: Sie säen Zweifel an der Kunst des Plagiats. Denn permanente Originalität ist der Kult mittelmässiger Köpfe. Die besseren wissen: Kultur ist eine Kette von Diebstählen. Echte Profis […]
Mehr davon!«Verhandle, gottverdammtes Arschloch!»
Constantin Seibt am Mittwoch den 31. Juli 2013Vor drei Wochen versprach ich, tagebuchmässig vom Sommer-Bootcamp für investigativen Journalismus aus New York zu bloggen. Und dann wuchs sich der Kurs zur Arbeit aus. Ausserdem war es so heiss, dass die Hunde auf dem Pflaster gebraten wurden. Ausser die glücklichen, die Hitzesöckchen trugen. Kurz, vor die Wahl gestellt zu leben oder zu schreiben, wählte […]
Mehr davon!Töte deine Feinde! Die schwarze Liste
Constantin Seibt am Freitag den 5. Juli 2013Der berühmteste Tipp zum Schreiben ist der härteste. Es ist der Rat von William Faulkner: «Kill your darlings». Und natürlich soll man seine Lieblinge töten. Wenn eine Formulierung das Argument überstrahlt, eine Szene von der Story ablenkt, gehört sie gekillt. Egal, wie gut sie ist. Vor den Lieblingen allerdings sollte man sich um seine Feinde kümmern. […]
Mehr davon!Ich. Das schmutzige Drei-Buchstaben-Wort
Constantin Seibt am Montag den 3. Juni 2013Neulich, bei USA Today: Die Chefetage teilte der Redaktion mit, dass diese eine Kleinigkeit ändern sollte. Man habe seit 30 Jahren ja neutral geschrieben. Ab sofort solle man bitte persönlich schreiben, kantig und kontrovers. Die Damen und Herren Redaktoren sollten in Zukunft bitte zur unverwechselbaren Marke werden. Ebenfalls neulich, beim Reporterforum im «Spiegel»-Gebäude in Hamburg: […]
Mehr davon!Blut, Miniröcke, Jargon. Wie man Szenetexte fabriziert
Constantin Seibt am Mittwoch den 22. Mai 2013Mit 17 schrieb ich den ersten Text, der eine nennenswerte Wirkung hatte. Ich musste erst zum Rektor, dann zum Schulpsychologen. Der erste hielt mir eine Predigt, der zweite stellte Fragen. Einzig eine Note bekam ich nicht. «Wir sind ein humanistisches Gymnasium», sagte der Rektor. «Und in 20 Jahren habe ich nie so etwas Widerliches gelesen. […]
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