Einer der Lieblingswitze in der Journalistenbranche geht so: Erster Weltkrieg. KuK-Armee. Soldat Itzkovitch schlägt dauernd quer. Schliesslich lässt ihn der diensthabende Offizier zu sich rufen und sagt: «Itzkovitch! Ich weiss’s, Sie wissen’s: Sie sind a intelligenter Mensch. Was heisst: Sie passen nicht zu uns. Mein Vorschlag: Kaufen’s sich a Kanon und machen’s sich selbstständig!» […]
Mehr davon!Archiv für die Kategorie ‘Redaktionsgeheimnisse’
Itzkovitchs Kanone
Constantin Seibt am Donnerstag den 12. Juni 2014Fussball, Journalismus und der Fluch Gottes
Constantin Seibt am Mittwoch den 29. Januar 2014Journalismus arbeitet mit Sprache, einem höchst unvollkommenen, aus Zorn zerstörten Werkzeug. Wenn ich mich richtig erinnere, war es Walter Benjamin, der den Zerfall der Sprache beschrieb. Zu Anfang aller Zeiten war Sprache wirklich mächtig: als Sprache Gottes. Damals schuf das Wort noch das Ding. Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht. Dann folgte die […]
Mehr davon!Grosse Operationen
Constantin Seibt am Freitag den 6. Dezember 2013In den letzten Wochen sprach man ziemlich viel von diesem Brief hier an die Chefredaktion des «Tages-Anzeigers». Dazu kann ich als Angestellter nicht viel sagen. Ausser, dass eine Debatte immer eine gute Idee ist. Der Funke Vielleicht kann man in zehn Jahren davon sprechen, wenn alles schon längst eine Fallstudie ist. So wie der WOZ-Relaunch […]
Mehr davon!Die Journalisten als Pack
Constantin Seibt am Mittwoch den 18. September 2013Vielleicht eine der härtesten Lektionen, die ich im Leben lernte, war auf dem Pausenplatz. Ich war nicht besonders beliebt: Ich hatte eine dicke Brille, gute Noten und keine Ahnung von Kindern. Kurz: Sobald es klingelte, musste ich mich vor meinen Kameraden hüten. Ich mochte sie nicht. Aber wen ich wirklich hasste, waren nicht die Leute, […]
Mehr davon!«Verhandle, gottverdammtes Arschloch!»
Constantin Seibt am Mittwoch den 31. Juli 2013Vor drei Wochen versprach ich, tagebuchmässig vom Sommer-Bootcamp für investigativen Journalismus aus New York zu bloggen. Und dann wuchs sich der Kurs zur Arbeit aus. Ausserdem war es so heiss, dass die Hunde auf dem Pflaster gebraten wurden. Ausser die glücklichen, die Hitzesöckchen trugen. Kurz, vor die Wahl gestellt zu leben oder zu schreiben, wählte […]
Mehr davon!Magie
Constantin Seibt am Freitag den 14. Juni 2013Zeit, in diesem Blog eine peinliche Wahrheit zu schreiben. Es geht natürlich immer um Magie: in der Liebe, auf der Bühne, beim Schreiben, im Sport. Fleiss und Handwerk sind nur die Voraussetzung. Aber ohne Zauber sind sie nur der Ersatz für die wirkliche Sache. «Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber Gott liebt mich, wenn […]
Mehr davon!Kurt Felix, die Pudelfrisur, ein Jahresgehalt und andere bösartige Nebeneffekte
Constantin Seibt am Freitag den 15. März 2013In meinem Nachruf zum Showmaster Kurt Felix schrieb ich letztes Jahr, dass ich in nur zwei Begegnungen gleich drei Dinge von ihm lernte: Beim ersten Mal etwas über Interviews und Macht. Und beim zweiten Mal das Fürchten. Jedenfalls kostete das Ganze meine Familie wahrscheinlich ein paar Hunderttausend Franken. Es begann mit einem grossen Foto von mir in der […]
Mehr davon!Warum deutsche Chefredaktoren in der Schweiz scheitern
Constantin Seibt am Freitag den 8. Februar 2013Erst waren es Gerüchte, dann ein Communiqué: Ralph Grosse-Bley ist als Chef des «Blicks» Vergangenheit. Er war sicher einer der eisernsten Bosse, die dieses Land je gesehen hat. So eisern, dass man nicht einmal wusste, ob er es genoss. Ein Chefredaktor, so hart wie bei seinen Redaktoren höchstens die Zähne. (Hier ein gelungenes Portrait.) Und trotzdem […]
Mehr davon!The Return of the Shit-Detector: Billige Tricks
Constantin Seibt am Freitag den 11. Januar 2013Anfang Dezember, in einem Artikel zu Stil, wurde Ernest Hemingway mit dem Satz zitiert: «The most essential gift for a good writer is a built-in, shock-proof shit-detector.» Doch Hemingway hatte leicht reden. Er sass in Paris, mit einem Drink und einer Schreibmaschine. Er arbeitete allein. Den eigenen Kitsch zu streichen ist schwierig genug. Aber richtig […]
Mehr davon!Der Journalist als Detektiv
Constantin Seibt am Mittwoch den 5. Dezember 2012Journalisten sind, falls sie nur etwas Ehrgeiz haben, Detektive. Die Frage ist nur, wo sie suchen sollen. Diese Frage stellt sich schon der erste Detektiv der Literaturgeschichte: Edgar Allan Poes kühler Logiker Auguste Dupin. Dieser fahndet in seinem letzten Fall nach einem gestohlenen Brief. Die Pariser Polizei hat die Wohnung des Erpressers mehrmals durchsucht. Ohne Resultat. […]
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