Es ist der coolste Spezialeffekt im Business, und wenn es so etwas wie Gerechtigkeit gäbe, dürfte ich ihn nie mehr benutzen. Denn ich habe mein Lebenskontigent bereits in einem einzigen Sommer verschleudert. Mit 22 schrieb ich mit einem Freund, Michael Spittler, einen Krimi mit dem Titel «Das Unglück». Wir schrieben abwechselnd Kapitel um Kapitel. Und versuchten, […]
Mehr davon!Archiv für die Kategorie ‘Allgemein’
Der schärfste Special Effect, den das Schreiben zu bieten hat
Constantin Seibt am Mittwoch den 6. März 2013Die Strategie für die Zeitung von Morgen, Teil 2: Das Wagnis
Constantin Seibt am Mittwoch den 27. Februar 2013Im ersten Teil ging es um die fundamentale Wende im Lesermarkt. Ihr Leben lang verkauften erfolgreiche Medien offiziell Informationen. Doch inoffiziell verkauften sie Gewohnheiten: das Frühstück mit Zeitung und den Abend mit Tagesschau. Nun löst sich die Information vom Trägermedium, und das Geschäftsmodell bricht zusammen. Damit ändert sich das gesamte Produkt: Statt Halten eines Gewohnheitspublikums […]
Mehr davon!Würden Sie eine Zeitung mit gelegentlichen weissen Flecken kaufen?
Constantin Seibt am Mittwoch den 20. Februar 2013Das ist ein alter Plan von mir. Ich habe ihn schon vielen Leuten vom Fach vorgeschlagen und eigentlich haben ihn alle für widerlich oder für verrückt erklärt. Je höher in der Hierarchie, desto entschiedener. Der Plan ist folgender: Wenn ein Artikel kurz vor Redaktionsschluss hineinkommt und er ist ziemlich mies und man hat keine Alternative, […]
Mehr davon!Die Strategie für die Zeitung von morgen, Teil 1: Das Modell HBO
Constantin Seibt am Montag den 18. Februar 2013Wer ist der grösste Künstler des noch jungen 21. Jahrhunderts? Wenn Sie mich fragen, wäre meine Antwort: Passend zurzeit ist es kein Mensch, sondern ein Konzern: der amerikanische Bezahlsender HBO. Dabei war Fernsehen ein Medium, das unter Experten als kreativ tot galt. Das Rückgrat der meisten Programme besteht seit Jahren unverändert aus Kopien von Kopien: […]
Mehr davon!Warum deutsche Chefredaktoren in der Schweiz scheitern
Constantin Seibt am Freitag den 8. Februar 2013Erst waren es Gerüchte, dann ein Communiqué: Ralph Grosse-Bley ist als Chef des «Blicks» Vergangenheit. Er war sicher einer der eisernsten Bosse, die dieses Land je gesehen hat. So eisern, dass man nicht einmal wusste, ob er es genoss. Ein Chefredaktor, so hart wie bei seinen Redaktoren höchstens die Zähne. (Hier ein gelungenes Portrait.) Und trotzdem […]
Mehr davon!Meere der Langweile, Orgien der Eitelkeit, Krater der Hölle
Constantin Seibt am Freitag den 25. Januar 2013Es war heiss, stickig, irgendwann in den Neunzigerjahren. Eine Luft, um ohnmächtig zu werden. Der einzige Mann, der im Raum noch lebte, war der Redner. Seine Glatze leuchtete fahl unter einem einzigen Scheinwerfer. Ich hatte viel von ihm gelesen. Eine Menge Aufsätze zu Schriftstellern, zwei Bände Autobiographie und sein grosses Buch «Aussenseiter». Hans Mayer war […]
Mehr davon!Erfolgsrezepte
Constantin Seibt am Donnerstag den 17. Januar 2013Früher, bei Partys und Podiumsdiskussionen, lungerte ich herum und sah mir die erfolgreichen Vertreter meines zukünftigen Berufs an. Meist waren es energische Herren, schon etwas aus dem Leim. Bei den meisten dachte ich, dass sie zu Unrecht auf ihrem Posten sassen. Aber trotzdem war ich überzeugt, dass sie etwas entdeckt hatten: ein Geheimnis, das ich […]
Mehr davon!The Return of the Shit-Detector: Billige Tricks
Constantin Seibt am Freitag den 11. Januar 2013Anfang Dezember, in einem Artikel zu Stil, wurde Ernest Hemingway mit dem Satz zitiert: «The most essential gift for a good writer is a built-in, shock-proof shit-detector.» Doch Hemingway hatte leicht reden. Er sass in Paris, mit einem Drink und einer Schreibmaschine. Er arbeitete allein. Den eigenen Kitsch zu streichen ist schwierig genug. Aber richtig […]
Mehr davon!Shitdetector Reloaded: Thesen zu Thesen
Constantin Seibt am Freitag den 4. Januar 2013Letzten Monat stand hier die These, man müsse in einem Text nur allen Unfug streichen. Der Rest habe automatisch Stil. Ein ungelöstes Problem, das etwa bei Thesen-Artikeln bleibt, ist der Selbstbetrug. Thesen sind quasi die Schaben des Geistes: fruchtbar, gefrässig und fast unzerstörbar. Ihr Überlebensinstinkt ist erstaunlich: Einmal im Haus finden sie überall Indizien, Beispiele und Statistiken. Und […]
Mehr davon!Sagen, was ist
Constantin Seibt am Montag den 24. Dezember 2012Bei den endlosen Debatten zu Journalismus fragt man sich, ob man sich kürzer fassen könnte. Ob es für diesen Beruf ein Motto gibt. Eines, das Methode und Ziel unserer Arbeit in einem Satz zusammenfasst. Es war der «Spiegel»-Gründer Rudolf Augstein, der die Formel prägte: «Schreiben, was ist.» In der Schweiz wurde sie vom Politiker und […]
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