Die gleichen Grossrätinnen und Grossräte, die jetzt die Schliessung von über 250 Klassen beschlossen haben (und sich vorgängig noch den Lohn um fast 50 Prozent erhöhten), steigen nächsten Sommer an ihren Wohnorten an vorderster Front auf die Barrikaden, falls dort Klassen geschlossen werden.
Das ist eine kurzsichtige, verlogene und egoistische Politik.
Dass alle Kinder im Leben Tritt fassen, ist wohl auch im Kanton Bern ein allseitiges Ziel.
Um es zu erreichen, brauchen die Kinder tagtäglich mehrmals ein lebendiges Vis-à-vis, das heisst Erwachsene, die ihnen mit Geduld zuverlässig und bewusst gegenüberstehen und sie begleiten. (Meine Feststellung nach 30 Jahren Jugendarbeit)
Mit der Schliessung von bis zu 270 Schulklassen wirft der Berner Grosse Rat für ein paar gesparte Millionen einige Hunderttausend Betreuungsstunden weg, die unsere Kinder höchstens teilweise ersetzt bekommen.
Ein Sparschritt mit ziemlich hohen Folgekosten. Wollen wir Berner das wirklich?
Voll einverstanden.
Aber: Sparen bei der Bildung passt doch voll ins System:
Nur wenn das (zukünftige) Volk ordentlich dumm bleibt, wählt es auch weiterhin Politiker, welche ihm (und sich) am Ast sägen.
Die Rechten wünschen sich ja schon lange bessere Zeiten zurück und zwar Zeiten bevor der Buchdruck erfunden wurde. Denn Dumme können sich weniger wehren und müssen einfach wieder Glauben und sich Ausnehmen lassen.
Sicher, es sollte nicht unbedingt bei der Bildung gespart werden aber durch grössere Klassen werden die Kinder nicht unbedingt dümmer.Es gibt ja heute noch Internet.Um zu wissen wo gespart werden kann muss man alle Zahlen kennen und die habe ich nicht. Was mich aber sehr stört ist die Lohnerhöhung der gleichen Personen die zum Sparen zwingen.