Spätestens ab dem dritten Schuljahr sollen Primarschüler die erste Fremdsprache und ab dem fünften Schuljahr die zweite Fremdsprache lernen: Das schlägt die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) vor. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, müssen beinahe alle Kantone den Fremdsprachenunterricht in der Primarschule neu organisieren.
Das Lehrpersonal kann mit diesem Plan wenig anfangen. Mit zwei Fremdsprachen in der Primarschule würden nicht nur Kinder, sondern auch die Lehrerinnen und Lehrer überfordert, sagt Beat Zemp, Präsident des Dachverbands Schweizer Lehrerinnen und Lehrer.
Was sagen Sie dazu? Ist es den Lehrerinnen und Lehrern tatsächlich nicht zuzumuten, ihren Schützlingen Französisch und Englisch beizubringen? Oder haben Sie für den Protest Verständnis? Ihre Meinung interessiert uns! Wir freuen uns auf engagierte und faire Diskussionen.
Es geht nicht um Zumutbarkeit oder Überforderung: Die Lehrkräfte der Primarstufe sind im Normalfall schlicht nicht für die zweite Fremdsprache ausgebildet! Aber für das bezahlte Nachholen dieser Ausbildung hat der Kanton Bern kein Geld und deshalb würde der Unterricht irgendwie sichergestellt: Mit nicht für diese Stufe ausgebildeten Fachlehrkräften oder mit nicht für die Sprache qualifizierten Primarlehrkräften. Beides sind nur „ad-hoc-Lösungen“, die über kurz oder lang zu Problemen führen würden.
Die erste Fremdsprache, welche die Schweizer Kinder schon seit eh und je erlernen mussten (und auch in Zukunft müssen), ist das Hochdeutsche! Und die zweite und dritte Fremdsprache wären dann wohl Französisch und Englisch (in dieser Reihenfolge (obwohl es eigentlich wichtiger wäre, als dritte Fremdsprache die dritte Landessprache Italienisch zu erlernen!)).
Aber wenn ein Primarlehrer/eine Primarlehrerin am Ende seiner/ihrer immer länger werdenden Grundausbildung immer noch nicht mindestens Hochdeutsch, Französisch und Englisch in Wort und Schrift beherrscht, hat er/sie wohl während seiner/ihrer eigenen Schulzeit so einige Fensterplätze genossen !!!
Nur so nebenbei: Wer diese (und auch praktisch all die anderen) Zeitung(en) mit etwas Kenntnis in deutscher Rechtschreibung und Grammatik liest, muss erschüttert feststellen, dass die RedaktorInnen des Hochdeutschen ebenso wenig mächtig sind wie PrimarlehrerInnen !!!
@ Roland Wirthner: Nur so nebenbei: Laut Duden gibt es die Form mit dem grossen I (RedaktorInnen) nicht und auch drei Ausrufezeichen hintereinander sind nicht vorgesehen… Drei Punkte in Folge hingegen schon.
Herr Etter
Ich habe die Neue Deutsche Rechtschreibung gem. Duden-Vorgaben nie komplett übernommen und werde das mit Freuden auch weiterhin nicht tun. 🙂
Mit freundlichen Grüssen
Roland Wirthner
Wenn Sie für einen individuelle deutsche Rechtschreibung analog den Amerikanern (z.B. „Xing“) sind, sollten Sie mit den Lektor(-innen) – dies ist eine mögliche Schreibweise für beide Geschlechter laut Duden – etwas nachsichtiger sein 😉 Im übrigen waren der grosse I und die drei Ausrufezeichen auch in der alten Grammatik nicht erlaubt.
Gott sei Dank bin ich nicht Leerer (äh pardon) Lehrer geworden 😉
Warum eigentlich nicht? Wenn Sie doch eh punkto Grammatik alles besser wissen… 😉
@ Roland Wirthner:
Danke für den Hinweis.
Weil man aus Fehlern am besten lernt, sind wir froh, wenn uns Leserinnen und Leser auf solche Böcke aufmerksam machen.
Falls Sie Zeit und Lust haben, können Sie gerne hin und wieder das eine und andere Müsterchen an redaktion@bernerzeitung.ch schicken.
Wir versprechen nicht, dass die Zeitung dadurch zu hundert Prozent fehlerfrei wird. Aber wir versichern Ihnen – und allen anderen Leserinnen und Lesern – dass wir uns sehr darum bemühen, diesem Ziel so nahe wie möglich zu kommen.
Sehr geehrter Herr Hofstetter
Ihr Angebot nehme ich gerne an und erwarte auch keinesfalls absolut orthographische und grammatikalische Perfektion. Der schöne Nebeneffekt ist immer auch, dass man ob solchen „Böcken“ herzhaft lachen kann 🙂
Mit freundlichen Grüssen
Roland Wirthner
Uebrigens: der „moderne Analphabethismus“, wie ich Ihn gerne zu nennen pflege, ist keinesfalls nur ein Problem des gewöhnlichen, leider auch immer schlechter gebildeten Fussvolkes. Nein, er macht nun schon seit einiger Zeit auch vor unserer ach so hochgebildeten Elite leider in zunehmend erschreckendem Masse keinen Halt mehr 🙁
Also 3 Fremdsprachen sollten für einen Lehrer ja nun wirklich kein Problem sein. Warum möchte man denn sonst Lehrer werden?
In meinem letzten Schuljahr gab es natürlich noch kein Englisch,doch dass es uns nicht langweilig würde durften wir einfach das Gechitsbuch abschreiben. Unser Lehrer hatte wohl sich keine Mühe genommen uns selber etwas anderes beizubringen
@ Roland Wirthner: „…ob solchen Böcken“…oder „…ob solcher Böcke“? 😉
Aber bevors zu akademisch wird: Wir freuen uns über Ihre Aufmerksamkeit.
@Hostettler: Nowbody’s perfect! (das macht auch vor mir nicht halt!) Aber Belgiens Royals MÜSSEN nun leider einmal Steuern zahlen 🙂
@ Roland Wirthner:
Wie hat es das belgische Königshaus so schnell in diese Debatte um Schweizer Lehrkräfte geschafft?
Wie kommen dessen Angehörige wohl damit zurecht, dass „nobody“ auf einmal mit „w“ geschrieben wird?
Wie bringe ich meiner Frau bei, dass ich ab sofort Hostettler und nicht mehr Hofstetter heisse?
Fragen über Fragen…;-)
Die allgegenwärtige „Unheile Eile“ macht’s 🙂